1909 besuchte man zum ersten Male die Turnfeste mit der eigenen Fahne. Erfolge blieben nicht aus. Beim Bezirksturnfest in Geisweid errang der Verein ein Diplom im Schleuderballwerfen. Der erste Turnwart Wagener erturnte sich auf dieses Turnfest den 21. Preis mit 102 Punkten. Beim im August diesen Jahres stattgefundenen Gillerbergfest konnte Hermann Nies trotz starker Besetzung mit 70 Punkten den 6. Preis erringen.

 1910 gründete der Verein eine Männerriege. Als absoluter Höhepunkt der turnerischen Erfolge dieses Jahres ist der 7. Preis des Genossen Niesauf dem Kreisturnfest in Hamm anzusehen. Dieser Sieg wurde besonders gefeiert, vor allem weil man zum ersten Mal an einem Kreisfest teilgenommen hatte. Zur Ehrung des Siegers und unter Mitwirkung einer Musikkapelle fand ein kleiner Festzug statt. Erwähnt werden sollte auch die eintägige "Turnfahrt" nach Wilnsdorf, welche am 2. Pfingsten unter Beteiligung von 40 Mitgliedern stattfand. Abmarsch war um 5 Uhr (!) über Rödgen nach Wilnsdorf. Zurück ging es dann selbstverständlich wieder zu Fuß, gegen 15 Uhr.

 1911, das Tambourkorps - mittlerweile auf 14 Mitglieder angewachsen - beantragte die Anschaffung fehlender Instrumente und Mützen. Turnerische Höhepunkte dieses Jahres waren ein 2. Preis des Genossen Nies auf dem Gauturntag in Siegen im Sechskampf und ein 22. Preis beim Harkortbergfest.                                  

Im Jahre 1912war es erneut Hermann Nies, der für den Verein die Preise holte, u.a. den 8. Preis auf dem Kreisfest in Arnsberg. Ein Foto zeigt ihn zusammen mit anderen Turngenossen als Teilnehmer eines Ausbildungskurses in Berlin- Spandau.

1913
war der Verein mittlerweile auf 91 Mitglieder angewachsen und die ersten sportlichen Erfolge stellten sich ein. Insgesamt erturnte man 22 Preise, wobei ganz besonders der 32. Preis von Hermann Nies auf dem Deutschen Turnfest in Leipzig zu erwähnen ist. Gemeinsame Feiern, wie z.B. Weihnachtsfeier, Kaiser-geburtstagsfeier, Turnfahrt, und das Stiftungsfest ließen keine Langeweile aufkommen und schweißten so die Turngemeinschaft zusammen.           

Einen tiefen Einschnitt in das Vereinsleben brachte das Jahr 1914. Mit Beginn des 1. Weltkrieges wurden die meisten Mitglieder des Vereins zum Kriegsdienst eingezogen. Der Verein war gezwungen, einen Notvorstand zu wählen, da der gesamte Vorstand nur noch 4 Mitglieder zählte. Die 17. Oktober 1914 kurzfristig einberufene außerordentliche Generalversammlung wählte man Karl Stöcker als 1. Vorsitzenden und O. Flender als 1. Turnwart. Diese Versammlung stand ganz im Zeichen des gerade begonnenen Krieges.  Von den 103 mittlerweile dem Verein angehörenden Mitgliedern, die der Jahresbericht 1913 - 1914 vom 21. November 1914 ausweist, wurden 32 zum Kriegsdienst einberufen. So wird berichtet, daß den Genossen Hermann- und Otto Berg wegen ihrer Tapferkeit das Eiserne Kreuz verliehen wurde. Der 1. Turnwart Hermann Nies wurde zum Gefreiten befördert und zum Eisernen Kreuz vorgeschlagen. Für die im Krieg befindlichen Genossen wurde eine "Kommission für Liebesgaben" eingerichtet. Man turnt immer noch in einem alten Schuppen der Wirtschaft Wurm auf der Alten Burg. Gemessen an den heutigen Möglichkeiten eine bescheidene Bleibe, die Leistungen konnten sich jedoch sehen lassen.            

 1915 - 1917 war jedoch auch diese Möglichkeit verwehrt. Der Turnbetrieb kam fast vollständig zum Erliegen. Das Turnlokal  Wurm nutzte man anderweitig.   Auf der am 18 November 1917 stattgefundenen außerordentlichen                                       Generalversammlung forderte der Genosse Oskar Flender die jüngeren Turner auf, sich für die Wintermonate dem Turnverein " Auf den Hütten " in Weidenau anzuschließen, um dann im Frühjahr den Turnbetrieb im eigenen Lokale mit " frischem Mut und vollen Kräften " wieder aufzunehmen. Man muß den Optimismus bewundern, der diese Worte begleitet haben mag, hatte man doch zum Mittag des gleichen Tages wieder einmal einen durch Kriegseinwirkung verstorbenen Turnbruder zu Grabe tragen müssen, den 12. mittlerweile. Trotz des immer noch andauernden Krieges und der beschränkten Möglichkeiten, die turnerischen Aktivitäten aufrechtzuerhalten, fanden mehr oder weniger regelmäßig Versammlungen statt, in denen die für den Fortbestand des Vereins notwendigen Entscheidungen fielen.                        

Im Jahr 1918 nahm man "18" neue Mitglieder in den Verein auf !! Auf der im September diesen Jahres stattfindenden Generalversammlung wurde im Beisein des Ehrenvorsitzenden Hummitzsch darüber berichtet, daß der bisherige Vereinswirt Wurm das Vereinslokal der " Siegener Eisenbahnbedarf AG " verkauft hat. Also stand wieder ein Wechsel an.                                

Wurm kündigte dem Verein das Lokal im Juli 1919. Die Turngeräte wurden bei Moll deponiert bis die Frage nach einem neuen Lokal geklärt war. Nach längeren Verhandlungen mit Heinrich Link -früher Stöcker- konnte der Turnbetrieb nach einiger Zeit wieder aufgenommen werden. Auf der Hauptversammlung im Juli stellte der Fußballklub den Antrag auf Angliederung an den Turnverein. Der Aufnahme wurde unter der Bedingung stattgegeben, daß die Fußballabteilung ihre eigene Kasse führt. Der Spielwart des Klubs kam in den Vorstand des Turnvereins.

Zum Gedenken an die gefallenen bzw. infolge Kriegseinwirkung gestorbenen Turngenossen beschloß man die Anschaffung einer Ehrentafel. Zitat: Dabei soll nicht kleinlich auf Geld gesehen werden, sondern etwas Gutes und Wertvolles angeschafft werden.

 1920 Bei den in diesem Jahr vom Verein besuchten Bezirks- und Gauturnfesten konnte man wieder einige Preise mit nach Hause nehmen. Der Turnbetrieb, welcher durch den Krieg stark beeinträchtigt war, hatte sich wieder normalisiert.                                                 

Das Jahr 1921 brachte einen Wechsel in der Vereinsführung. Der bisherigen 2. Vorsitzenden Oskar BuchlößteKarl Kray ab. Vorsitzender der Fußballabteilung war Gustav Flender. Das Tambourkorps zog den Unwillen einiger Turngenossen auf sich, als bekannt wurde, daß auf einer Feier des "Freien Gewerkschaftsbundes" getrommelt worden war. Einige Mitglieder des Vereins meldeten sich daraufhin ab. Man beschloß, daß das Tambourkorps in Zukunft nicht mehr auf politischen Veranstaltungen spielen sollte.

Auf dem Gauturnfest in Betzdorf und dem Gillerbergfest konnten wieder einige Preise errungen werden. Auf dem Harkortberg erturnten sich Walter Sprenger, Karl Frevel,Otto Decker und Werner Deckereinen Eichenkranz.